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Besuch im Jugendzentrum Tonne


Der Werkraum regt mit seiner vielfältigen Ausstattung die Jugendlichen zur Kreativität an

13. Dezember 2019 – An diesem kalten, sonnigen Freitag besuche ich das Jugendzentrum Tonne an der Beckersbergstraße. Eine Stunde, bevor das Zentrum die Pforten für seine jungen Besucher öffnet, treffe ich Philip Haug. Er ist der Leiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde mit den beiden Jugendzentren Tonne und Rhen, deren Träger IN VIA Hamburg e.V. ist.


Herr Haug schließt das Tor auf und führt mich sogleich durch das Jugendzentrum. Im Erdgeschoss ist ein kleines Büro für die Mitarbeiter. Die Fotos der anwesenden Betreuerinnen und Betreuer hängen am jeweiligen Tag im Eingangsbereich aus. So wissen die Jugendlichen gleich, an wen sie sich wenden können.


Beeindruckt bin ich vom Musikraum mit komplettem Schlagzeug sowie vom Fachraum mit Werkbank und verschiedenen Materialien, beispielsweise für Siebdruck. Hier bekommt man sofort Lust, sich kreativ zu betätigen. Dank guter Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule, Henstedt-Ulzburg Bewegt, der VHS und dem Willkommensteam warten die Jugendzentren mit einem vielfältigen Angebot auf und sorgen für ein großes Maß an Begegnung zwischen den verschiedenen Gruppen.


Im Untergeschoss können die Nutzer Billard oder Tischtennis spielen, ein großes Sofa lädt zum Entspannen und zu Gesprächen ein, in der Küche wird mit mitgebrachten Zutaten gekocht. Das Abwaschen und Aufräumen danach gehört selbstverständlich dazu.


Von hier aus gelangen wir in den Garten, den die Jugendlichen selbst pflegen und beackern – auch wenn das in der kalten Jahreszeit nicht zu ihren favorisierten Unternehmungen zählt.

Herr Haug berichtet, dass etwa 35 Nutzer jeden Tag die Einrichtungen besuchen. Viele von ihnen sind schon länger dabei. Es gibt aber auch immer wieder neue Gesichter. Eine wichtige Aufgabe der Mitarbeiter ist es, Hemmschwellen abzubauen, um weitere Jugendliche zu erreichen. Wichtig ist, dass die Jugendlichen bestimmen, was sie machen möchten und die Betreuer diese Wünsche auch schnell erkennen und umsetzen.


Besonders beeindruckend finde ich den Beitrag der Jugendzentren zum Abbau von Vorurteilen und zur Integration. Gute Kooperationen mit der Gemeindeverwaltung im Bereich Integration von Flüchtlingen und Gleichstellung haben erfolgreich dazu beigetragen, dass junge Geflüchtete schnell in die Gemeinschaft in den Jugendzentren eingebunden wurden.

Und auch die Ansätze zur Konfliktlösung, die die Betreuer vermitteln, finden bei mir großen Anklang. Kinder und Jugendliche lernen, dass Reibereien zum Alltag gehören. Am Ende eines jeden Streits vertragen sie sich und lernen so eine gesunde Streitkultur, in der andere Meinungen respektiert werden.


Um halb drei ist es Zeit, den jungen Besuchern Treffpunkt und Betreuer freizugeben. Ich bedanke mich bei Herrn Haug für diesen Einblick in eine wichtige Institution, die unseren Kindern und Jugendlichen viel Raum zum Zusammensein, Lernen, Kreativsein und zur persönlichen Entwicklung bietet.

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