13. Dezember 2019 – Im November habe ich während der Betriebsausschusssitzung bereits Vieles über das Funktionieren des Kita-Eigenbetriebs in seinem ersten Jahr erfahren. Heute möchte ich mich mit den beiden Leitern über ihre Erfahrungen mit der Organisation im Eigenbetrieb und ihre Erwartungen für die Zukunft austauschen.
Hierzu suche ich Herrn Schilling, der die pädagogische Betriebsleitung innehat, und Herrn Sumpf, den kaufmännischen Leiter, im Sitz des Eigenbetriebs im Gewerbepark Nord auf. Die hellen und modernen Räumlichkeiten tragen zu einer freundlichen Atmosphäre bei, ein Balkon zieht sich rund um das 2. Geschoss des Gebäudes und lädt – bei günstiger Witterung – zu einer Pause an der frischen Luft ein.
Bei niedrigen Temperaturen um halb elf an diesem Morgen ziehen wir das Büro für unser Gespräch vor, nachdem ich bei einem Rundgang die Mitarbeiterinnen des Eigenbetriebs aus der Verwaltung und dem Personalwesen, aus Kasse und Buchhaltung kennen gelernt habe.
Bei einer Tasse Kaffee berichten Herr Sumpf und Herr Schilling von den verschiedenen Phasen und Herausforderungen seit ihrer Übernahme der Betriebsleitung im Juni 2018 und dem Start des Eigenbetriebs zu Beginn dieses Jahres. Besonders die Themen Frühhortbetreuung, Raumerweiterung, Belegungszahlen im gesamten Kitabereich, der Ausbau von Kindergärten und die Personalgewinnung standen im Zentrum ihrer Bemühungen um Optimierung.
Mit dem bundesweiten Problem des Fachkräftemangels stoßen auch auf Gemeindeebene die Kindertagesstätten an ihre Grenzen. Durch die Einführung eines Modulkonzepts, das nach einer Bedarfsabfrage bei fast 900 Familien in der Gemeinde erstellt wurde, kommt der Eigenbetrieb den vielfältigen Bedarfen der Familien weiter entgegen und nutzt die Kapazitäten der Kitas optimal aus. So können Eltern die entsprechenden Zeitfenster buchen, die besser an ihre Arbeitszeiten angepasst sind. Das ist mit den vorhandenen Ressourcen eine enorme Herausforderung, gibt aber eine größere Anzahl von Plätzen frei und behält die hohe Betreuungsqualität bei.
Mir fällt im Gespräch mit den beiden Betriebsleitern schnell auf, wie sehr ihnen diese hohe Betreuungsqualität für die Kinder am Herzen liegt. Und gleichzeitig sorgen sie sich um das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kitas, die bei ihrer Arbeit ständig an ihre Grenzen stoßen.
Als Konsequenz aus unserem Gespräch machen wir die Notwendigkeit aus, in enger Zusammenarbeit zwischen Gemeindeverwaltung, Betriebsleitung und Politik weitere Konzepte zu erarbeiten, die den Eigenbetrieb als öffentlicher Arbeitgeber auch gegenüber den freien Kita-Trägern attraktiver machen.
Dieser wichtigen Aufgabe werde ich mich im Amt als Bürgermeisterin mit großer Verantwortung für eine optimale Betreuung unserer „Lütten“ annehmen.
Comentarios