11. November 2019 – Premiere: Zum ersten Mal besuche ich heute eine Veranstaltung des kommunalen Ehrenamtes, die Sitzung des Planungs- und Bauausschusses im Rathaus.
Der Ratssaal ist schon früh vor dem Beginn um 18:30 Uhr fast bis auf den letzten Besucherplatz gefüllt, und auch die Galerie ist gut besetzt. Ich finde gerade noch einen freien Stuhl. Von anderen Besuchern erfahre ich, dass heute Abend viele Bürger wegen des Bebauungsplans für das Wohngebiet „Trotz“ hier sind. Eine Anwohnerinitiative hat Unterschriften gegen die Errichtung einer Verbindungsstraße in ihrem Wohngebiet gesammelt und möchte diese heute dem Ausschuss übergeben.
Allerdings umfasst die Tagesordnung nicht weniger als 19 Punkte, darunter viele weitere für die Gemeinde wichtige Themen. Viel Zeit nehmen vor allem die Themen ein, zu denen heute Fachleute zur näheren Erläuterung der Thematik eingeladen wurden.
In Bezug auf den Schienenbetrieb erklärt Herr Daniel das Konzept zum Expresszug der AKN. Für die Strecke zwischen Henstedt-Ulzburg und Kiel würde der Ausbau eine Fahrzeitersparnis von 17 Minuten bedeuten. Die Fahrt nach Hamburg verkürzt sich dagegen lediglich um drei Minuten. Die Einführung des Expresszuges könnte zeitnah kostengünstig mit relativ geringen Investitionskosten umgesetzt werden.
Herr Sörensen vom Verkehrsministerium erklärt, dass sowohl der Expresszug wie auch die S-Bahn während der auf drei Jahre geschätzten Umsetzungszeit ohne Einschränkungen fahren werden.
Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass eine Entscheidung zugunsten U1 oder AKN-Expresszug derzeit nicht gefällt werden kann, da kein Konzept für die Verlängerung der U1(und auch nicht der S21) vorgelegt wurde.
Für mich ist klar, dass in dieser Angelegenheit noch weitere Gesichtspunkte und bisher nicht vorhandene Informationen in die Abwägungen für den Ausbau des Schienenverkehrs einfließen müssen.
Es folgen die Erklärungen durch Fachleute zum Strukturkonzept für den Bebauungsplan Jahnstraße und zum Siegerbeitrag für den städtebaulichen Ideenwettbewerb Bürgerpark.
Der Tagesordnungspunkt, der heute so viele Bürger ins Rathaus gebracht hat, konnte daher nicht mehr diskutiert werden, und so verlassen viele Besucher die Sitzung nach drei Stunden sichtlich und hörbar enttäuscht. Ich bleibe noch eine Stunde, um auch die Anliegen der Bürger während der zweiten Fragerunde zu erfahren.
Diese Sitzung hat für mich einmal mehr deutlich gemacht, welch eine große Herausforderung es für die Kommunalpolitik und die Verwaltung ist, den verschiedenen Interessen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Gleichwohl bin ich beeindruckt von der hohen Sachkompetenz und Sorgfalt, mit der die Themen beraten werden.
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